Große Bienenweide auf wenig Platz
Wer ab Juli für den Herbst noch eine „Bienenweide“ sucht, die wenig Platz braucht, kann sich ein Herzgespann pflanzen, das bis in den Winter blüht. Das ist eine schöne Staude mit lauter kleinen Lippenblüten an langen Stielen. Sie fängt meist schon im Juli an zu blühen. Bei entsprechend warmer Witterung hält sie die Blütenstände bis in den Winter. Sowohl Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Nachtfalter lieben dieses Gewächs. Tagsüber summt es in den Blüten wie in einem Bienenschwarm. Nachts kann man schlafende Bienen und Wildbienen auf den Blütenständen finden und Nachtfalter beim Nektarsaugen beobachten.
An den Enden der Stile treiben immer wieder neue Blüten, solange die Pflanze ausreichend Wasser hat. Bei Trockenheit werden manchmal die Triebe dürr. Aber sobald es wieder regnet, treibt der Stock von unten her wieder neu aus und bildet neue Blütenreihen.
Erst samtweich, dann kratzig
Im großen Bild oben sieht man die ausgewachsene Staude und im Vordergrund in der Mitte neue Triebe. Die Samenstände werden leider kratzig, während immer neue Blüten nach oben hin aufblühen. Die Blätter werden im ausgewachsenen Zustand dunkler und kleiner. Bei der frisch austreibenden Pflanze sind sie heller grün und eher rund mit Zacken.
Schutz vor Schnecken
Bei Neupflanzungen muss man darauf achten, dass die Nackt-Schnecken das Herzgespann nicht komplett abfressen. Am einfachsten geht das Absammel der Schnecken am Abend oder nachts. Ist die Pflanze einmal etabliert (ab dem 2. oder 3. Jahr), wächst sie meist schneller, als die Schnecken sie fressen können. Die Pflanzen bilden große Wurzelballen. Sie sind deshalb auch geeignet, um den Boden gut zu lockern und die Erde fest zu halten. Sollte man eine Pflanze auf dem Komposthaufen ansiedeln, wachsen anschließend in allen Beeten und Töpfen Jungpflanzen heran. Diese kann man gut verschenken. Einfach ausgraben und in einen Topf setzen oder an anderer Stelle direkt in den Garten. Anfangs gut wässern, bis die Pflanze sich eingewurzelt hat.
1 Gramm Samen vom Herzgespann (oder auch Löwenschwanz genannt) enthält mehr als 1000 Samen-Körnchen. Die Pflanze kann sehr groß werden, bis zu 2,50 m. Sie produziert damit tausende von Samen, die man ebenfalls verschenken kann.
Laut Literatur war die Pflanze früher in jedem Bauerngarten zu finden. Sie wurde – wie der Name schon sagt – für Herzleiden als Tee verwendet.
Pflanzen Sie im Frühling noch als Bienenweide für den Herbst das Herzgepann, das wenig Platz braucht und bis in den Winter blüht.
Weitere Infos über die Heil- und Würzpflanze finden sich bei Wikipedia.org oder heilpraxisnet.de
Bild: Herzgespann (rechts) neben Kürbispflanzen und Sonnenblumen auf einem Kompost-Hügelbeet.
Im Herbst eine wundervolle Bienenweide: das Herzgespann. Es treibt bis in den Winter Blüten, wenn das Wetter warm ist.
Der Herzgespannsamen ist ein Lichtkeimer, also nur auf die Erde auflegen, andrücken und feucht halten, nicht mit Erde bedecken. Man braucht nur wenige Samen und kann sich die Tüte also durchaus mit Bienenfreunden oder Gartenfreunden teilen. Der Samen ist sehr sehr klein.
Hier kann man Bio-Samen kaufen:
https://www.bingenheimersaatgut.de/de/bio-saatgut/blumen/sommerblumen/herzgespann-b321
https://www.samenhaus.de/herzgespann-bio-heilpflanzensamen-von-sativa-rheinau/a-551685
https://www.biogartenladen.de/bio-saatgut/bio-saatgut-herzgespann-sk16737
Redaktioneller Artikel über das Herzgespann in der Digitalausgabe und im Heft 9/2022 in bienen&natur
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