Bienentransport in neuen Dadant-Beuten

Diese Vorbereitungen zum Bienentransport in neuen Dadant-Beuten sind effizient und erspart uns beide viel Zeit bei der Abholung.

Bitte den Artikel: „Vorbereitungen Bienentransport in neuen Dadant-Beuten“ aufmerksam lesen und durch arbeiten.

Vorbereitungen

Beutenschutz

Falls die Beuten gegen die Witterung geschützt werden sollen (ist auch eine Frage der Optik), rechtzeitig Farben und/oder Leinöl besorgen und die Beuten außen und oben am Rand ausreichend streichen. Wir streichen unsere Beuten beim ersten Anstrich 2 x mit Leinöl und 1 x mit Farbe, dann evtl. noch mal mit einer Mischung von Öl und Farbe 1:1, jeweils mit Zwischenanschliff, so werden sie schön glatt und halten lange die Farbe. Bei größeren Mengen an Beuten verwenden wir ein Niederdruck-Farbspritzgerät (das sieht z. B. so aus), das günstig zu bekommen ist (Baumarkt). Die Beuten lassen sich sehr gleichmäßig und schnell mit Lasur und Öl besprühen. Dazu am besten Zahnstocher zwischen die Beutenteile legen, damit sie beim Trocknen nicht zusammen kleben.

Wir verwenden unterschiedliche Farben (der Marke Auro Aqua-160), um die Holzbeutenteile unserer Bio-Imkerei im Lager schneller ausfindig zu machen (und natürlich auch, weil es sehr schön aussieht):

  • braun für die Beuten, Böden und Deckel
  • dunkelrot für die Fütterer
  • ultramarinblau für die Honigzargen
  • grün für die Bienenfluchten, Absperrgitter, Wander-Gitterdeckel (alles war nur kurzzeitig zum Einsatz kommt)
  • alle verschiedenen Farben für die Anflugbretter, die zusätzlich mit grafischen Mustern mittels Königinzeichenstiften verziert werden (Kreise, Dreiecke, Striche). Bienen erkennen grafische Muster besser als Farben.
Farbige Beuten bei den Vorbereitungen zum Bienentransport in neuen Dadant-Beuten

Am besten die Beuten mit je einer fortlaufenden Nummer versehen.
Königinzeichenstifte lassen sich gut dafür verwenden, da die Farben nicht so schnell ausbleichen.
So kann auf der Stockkarte vermerkt werden, welche Königin in welcher Beute sitzt.
Die Nummer am besten dann aufschreiben, wenn der Außendeckel aufliegt, da sonst vielleicht die Nummer zu weit oben angeschrieben ist und ich sie dann später gar nicht lesen kann ohne den Deckel abzunehmen! (Ist uns am Anfang passiert *gg*).

Abstandhalter

auf den Rähmchen, an der Beute und dem Schied.

Wir verwenden Pilzköpfe mit 7 mm Höhe für die Bruträhmchen. Für den Baurahmen verwenden wir 10 mm Nägel, siehe nächster Abschnitt. Die Abstandhalter (Polsternägel/Pilzköpfe) werden immer zwei rechts am Rähmchen angebracht.
Also rechts, wenn man auf das Rähmchen drauf schaut und der Oberträger oben ist. D.h. auf der Rückseite sind sie von vorn gesehen links, wenn man‘s umdreht wieder rechts.

Und zwar einen Abstands-Nagel ganz oben (wirklich GANZ oben!!), damit Bienen beim Ziehen der Waben nicht gequetscht werden können und einen relativ weit unten – ca. 6 cm vom unteren Rand.

Dann klappen beim Transport die Waben nicht aufeinander. Es müssen die Abstandshalter auch mindestens oben an der Beute angebracht sein (wenn man auf die Seite drauf guckt, wieder rechts!). Sonst quetscht man die Bienen und vermeidet ein Ankleben der Randwabe an der Beutenwand. Auch das Schied bzw. die zwei Schiede pro Beute benötigen die Abstandshalter ebenso wie die Rähmchen.

Baurahmen

Für den Baurahmen – in dem die Bienen den Drohnenbau errichten können – kann man den oberen Draht im Rähmchen lassen und neu festnageln, den Rest des Drahtes raus nehmen.


Um das Rähmchen stabiler zu bauen, kann man auf 6,5 cm von oben noch mal eine Leiste einkleben/-schrauben und darüber einen Mittelwand-Streifen einlöten. Der Vorteil: oben wird in der Regel ein Futterrand gebaut, der dann nicht zu tropfen anfängt, wenn man die Drohnenbrut ausschneidet. So kann man das Futter oben einfach drin lassen und trotzdem gut die Brut ausschneiden, entweder am 1. Draht entlang oder eben an dem zugefügten Rahmen.

Den Baurahmen oben am Träger mit Ba kennzeichnen, so dass man später beim Hochheben das Rähmchen nicht umdreht. Sonst kann passieren, dass der Inhalt herausfällt, da er ja wegen dem fehlenden Draht nicht stabil genug ist. Wir nehmen hier 10 mm Pilzköpfe (Polsternägel), damit die Bienen die Drohnenbrut gut ausbauen kann. Die Drohnenbrut ist höher als die normale Brut. Es könnte sonst passieren, dass an der gegenüberliegenden Brutwabenseite die Zellen abgeschrottet werden, wenn das Volk mehr Wert auf den Drohnenbau legt. Damit geht dann eine Brutwabenseite verloren, was ja nicht sein muss. Die 10 mm Abstandsnägel sind deshalb auf allen 4 Seiten auf jeder Seite des Rähmchens. Man kann sich alternativ ein Rähmchen mit dickerem Oberträger kaufen. Das wird dann speziell als Baurahmen angeboten.

Mittelwände

Falls du Ableger kaufst, bitte für die erste Erweiterung mindestens eine, besser mehrere Mittelwände (=Rähmchen mit eingelöteter Mittelwand) pro Beute mitbringen. Für einen Kunstschwarm natürlich sowieso mehrere.

Tipp zum Einlöten der Mittelwand

mit einem Drahtspanner die Drähte so spannen, dass sie einen hellen Ton abgeben, wenn man daran zupft. Meistens reicht es, nur jeden zweiten Draht zu spannen, wenn die Rähmchen neu sind. Jetzt lässt sich die Mittelwand besser und gleichmäßiger einlöten. Zum Einlöten kann man gut einen alten Eisenbahntrafo verwenden. Diese sind in der Regel einfacher zu bedienen als die neuen Einlötgeräte. Unter anderem können sie i.d.R. nicht durchschmoren, wenn man die Pole aus Versehen zusammenbringt.
Die Mittelwand oben in den Schlitz vom Oberträger schieben. Alle Drähte leicht in die Mittelwand schmelzen lassen, indem die Pole des Trafos an die Enden der Drähte gehalten werden. Darauf achten, dass die Mittelwände gut halten, dass sie beim späteren Transport nicht herunter fallen können.

Aber Achtung: wenn man den Draht zu lange erhitzt, dann fällt die Mittelwand in Streifen auf der anderen Seite wieder aus dem Rähmchen heraus.

Ein paar Punkte sind noch wichtig zum Thema: Vorbereitungen Bienentransport in neuen Dadant-Beuten

Fütterer abdichten

Falls du Ableger kaufst, sollten diese regelmäßig – bei dir zu Hause – gefüttert werden, damit sie sich gut entwickeln können. Wir benutzen dafür sogenannte Adam-Fütterer. Diese sind aber normalerweise vom Hersteller nicht unbedingt komplett abgedichtet. Deshalb nimm wasserfesten Holzleim und lass diesen in die Kanten einlaufen. Dafür die Fütterer schräg aufstellen. Jeweils in die Kanten die zum Boden zeigen (von Außenwand und Aufstieg) mit der Leimflasche vorsichtig – aber ausreichend – mit Leim einstreichen und trocknen lassen. Reihum alle Kanten so abdichten und anschließend mit verdünntem wasserfesten Holzleim alle Innenseiten und die dazugehörigen Füttererglocken ein- bis zweimal bestreichen. Das schützt das Holz vor Schimmelbildung, falls flüssiges Futter mal nicht rechtzeitig genug von den Bienen abgenommen wird.

Stockkarte

Wir verwenden eine Stockkarte im DIN A 4 Format. Sie bietet Platz für allerlei wichtige Daten, die für eine spätere Analyse wichtig sind. Denn falls mal etwas schief läuft kannst du den Fehler leichter finden, wenn du alles in die Stockkarte eingetragen hast. Der Lerneffekt ist wesentlich höher, da man dann immer weiß, was man zuletzt gemacht hat.

Du kannst dir hier die Stockkarte runter laden
(am Anfang vom Jahr eine doppelseitige drucken, im Sommer reicht eine einseitige).

Bring für jedes Volk jeweils eine Stockkarte mit – zusammen mit einer einfachen Klarsichthülle – damit die Karte auch bei Regen gut geschützt ist. Wir verwenden Kartonpapier (160 g/m²) in den jeweiligen Jahresfarben der Königin. Das erleichtert den Überblick, wenn es mal mehrere Karten aus mehreren Jahren gibt und sieht auch schön aus.

Beutenständer

An dem zukünftigen Stellplatz für die Bienen bereitest du eine Aufstellung vor, die dir das Arbeiten auf einer guten Höhe angenehm macht.

Du kannst z.B. unsere Anleitung dafür nutzen für die Beutenböcke, die auch zum Wandern gut geeignet sind, oder eine andere Art der Aufstellung: Rasengittersteine hochkant gestellt mit Balken, Gerüstfüße mit Balken in die man ein Loch bohren muss, Holzständer oder natürlich auch Provisorien wie Paletten, die wir jedoch für ungeeignet halten. Die meisten Paletten sind zu groß, dann kann man von keiner Seite aus gut und rückenschonend arbeiten. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich meistens Ameisen und manchmal auch Mäuse in diese Gebilde einnisten. Da macht das Imkern dann irgendwann keinen Spaß mehr.

Bezahlung

Du kannst deine Bienenvölker bar bezahlen, wenn du sie abholst oder du kannst auch eine Proforma-Rechnung bekommen und diese vorab auf unser Konto überweisen.

Zusammenfassung Material zur Abholung

Für die Vorbereitungen des Bienentransport in neuen Dadant-Beuten benötigst du:

  • vorbereitete (gestrichene) Beuten mit angebrachten Abstandsnägeln (rechts!)
  • Gitterboden
  • Fluglochkeil (und evtl. Schaumstoff-Streifen, um das Öffnen später zu erleichtern)
  • je Beute 2 Schiede
  • Innendeckel mit Isoliermatte
  • Außendeckel evtl. mit Aluhaube
  • mind. 6-7 Leerrähmchen / Beute
  • evtl. eine/mehrere Mittelwände (=Rähmchen mit eingelöteter Mittelwand)
  • evtl. 1 Baurahmen / Beute
  • 1 – 2 leistungsfähige Spann-Ratschen-Gurt (wir verwenden die blauen von OBI, Kosten ca. 7 Euro/Stück)
  • für den Kunstschwarm etwas Futterteig zum gleich füttern
  • falls vorhanden Transport-/Wandergitterdeckel (mit Lochblech oder Gitter), gerne auch diese!
  • Stockkarte ausdrucken und mitbringen (je Volk eine)
  • Wasserspritze und/oder Kühlakkus für den Transport mitbringen, vor allem wenn es heiß ist

Abholung

So, jetzt wird es also Ernst: du hast die Vorbereitungen für den Bienentransport in neuen Dadant-Beuten erfolgreich abgearbeitet und es ist alles perfekt vorbereitet – bitte noch mal genau lesen, ob auch alles vollständig und richtig ist!

Beuten vorher zu uns bringen

Wenn du es nicht weit bis zu uns hast, kannst du uns deine Beuten – zusammengebaut und mit einem guten Gurt verschnürt – bringen und wir ziehen bei Gelegenheit und vor allem passendem Wetter das Bienenvolk bzw. die Bienenvölker in deine Beuten um. Du kommst dann an einem der nächsten Abende bei Sonnenuntergang, wenn die Bienen alle in deiner neuen Beute zu Hause sind. Wir verschließen die Fluglöcher und du kannst die Bienen auf einem Anhänger oder in deinem Auto nach Hause transportieren.

Bienen direkt abholen kommen

Wenn du uns die Beuten nicht vorher bringen kannst, weil du eine weitere Anfahrt hast, dann vereinbaren wir einen Termin und du kommst am Spätnachmittag zu uns, um mit uns die Bienen direkt umzuziehen. Bei anschließendem Sonnenuntergang verschließen wir die Beuten und du kannst sie direkt einladen und mit nach Hause nehmen. Solltest du mit Wirtschaftsvölkern direkt in eine Tracht fahren wollen, solltest du Absperrgitter und Honigzargen zum Aufsetzen mitbringen, damit du die Völker zu Hause erst mal in Ruhe lassen kannst. Ein Wandergitter und/oder hoher Boden ist dann auf alle Fälle von Vorteil.

Auf der Fahrt

Damit sich die Bienen nicht unnötig aufregen müssen, einfach zügig und möglichst gleichmäßig nach Hause fahren. Bei Dunkelheit ist es für die Bienen angenehmer. Ist es sommerlich warm, solltest du dich gut anziehen und kannst die Klimaanlage deines Fahrzeugs kalt stellen oder Zugluft über offene Fenster erzeugen.

Falls du anhalten musst, das Auto nicht abstellen, da der gleichmäßige Ton eine Regelmäßigkeit für die Bienen bedeutet. Falls du eine längere Unterbrechung auf deiner Fahrt hast (Unfall etc.) dann musst du die Bienen vielleicht abladen und fliegen lassen. Sobald sie abends wieder in ihrer Behausung sind, kannst du sie weitertransportieren.

Am einfachsten ist es, du hast die Bienen auf einem offenen Anhänger, dann bekommen sie frische kühle Luft während der Fahrt. Wichtig ist, die Bienen ordentlich fest zu machen (Ladungssicherheit).

Zuhause angekommen

Nach einer Autofahrt sind die Bienen meist sehr aufgeregt, vor allem weil man sie ja noch an ihren Standplatz tragen/fahren muss.

Stelle deshalb erst alle Bienenvölker an ihren Platz und gib ihnen eine Viertel- oder halbe Stunde Zeit, um sich zu beruhigen. Dann kannst du die Fluglöcher vorsichtig öffnen. Auch bei der Ankunft im Dunkeln ist es sinnvoll, die Fluglöcher abends zu öffnen, da die Spurbienen im Sommer bereits sehr früh am Morgen auf ihre Erkundungsflüge gehen, um die Trachten zu suchen (z. B. wenn es Waldhonig gibt).


Wer diese Anleitung für Vorbereitungen zum Bienentransport in neuen Dadant-Beuten gründlich durch arbeitet, erspart sich selbst und uns viel Zeit und möglicherweise Ärger bei der Abholung. Dann sind die Bienen anschließend gut verpackt und können sicher nach Hause gebracht werden.

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